Vorsicht Falle vom 14. Februar 1970

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Ausbildung zum Fahrlehrer mit falschen Versprechungen ("Fahrlehrerschule Süd")
Details: Urteilsverkündung im Gerichtssaal, Handelsvertreter Albert Rademann verliert Prozess in der 2. Instanz; konsternierter Blick, niedergeschlagener Anwalt. Rückblick: 17. September 1966, Ehepaar Rademann hat Vertreterbesuch; Repräsentant der Fahrlehrerschule Süd hält Albert für super Kandidaten für Fahrlehrerausbildung; Kurs dauere 6 Monate; Albert noch leicht skeptisch, aber Vertreter zerstreut alle Bedenken; Vertrag schließlich unterschrieben; nach der Unterschrift gibt Vertreter Albert en passant noch Aufstellung der Dokumente, die für die staatliche Zulassung als Fahrprüfer noch notwendig sind; Albert wird hellhörig, als er entdeckt, dass "eignungstechnisches Gutachten einer Untersuchungsstelle über die geistige und körperliche Eignung" vorgelegt werden muss; Vertreter bügelt auch das als Formalität ab, die mit einfachem amtsärztlichen Gutachten erledigt sei; Albert fährt an den folgenden Samstagen in das 115 km entfernte Trier für Fahrlehrer-Lehrgang; Dozent spricht über Notwendigkeit, als Fahrlehrer ruhig und besonnen zu bleiben; unter Fahrlehrer-Schülern spricht sich herum, dass staatliche Zulassung doch schwieriger zu bekommen ist, als von Vertretern weisgemacht; Albert macht MPU als erster im Kurs und fällt glatt durch

Fahrzeugüberführung ins Ausland mit Überraschung
Details: Fetzige Danceparty zu Hammond-Orgel-Musik in Schwabinger Studentenbude; wenige Tage vor Semesterende; miniberockte Mädchen und viel Gerauche; 23-jähriger Medizinstudent Walter Haffner ist auf der Suche nach Ferienjob und lässt sich von Kommilitonen Anzeige zu Autoüberführung geben: "Wer überführt meinen Wagen nach Teheran? Spesen und DM 1.000,- Nettoverdienst"; Treffen mit Inserent in "bekanntem Münchner Ausländercafé"; Perser sagt, er habe keine Zeit, seinen alten Wagen für seinen Freund nach Teheran zu fahren; Wagen müsse aus Zollgründen auf Walter umgemeldet werden; beide handelseinig; Walter meldet Cadillac auf seinen Namen um und startet ins Abenteuer; München, Österreich, Jugoslawien; Rauchen und Kofferradio hören; tankt für jugoslawische Dinar "Superior 98"; Probleme an der griechischen Grenze

Falscher Rentenberater
Details: 64jähriger Schuhmachermeister Breitenbach wird keine Rente bekommen, sobald er sein Geschäft aufgibt; machte sich vor über 30 Jahren selbstständig, konnte später nicht mehr in die Rentenversicherung aufgenommen werden, da Fristen verstrichen sind. Geschäft rückläufig, nur noch alte Stammkunden; dennoch reicht es für ein bescheidenes Auskommen.

Experiment: Falscher Standesbeamter
Details: Peter Hohl studiert Aushänge im Standesamt mit Aufgeboten zur Eheschließung, notiert Adressen der Bräute im Wissen, dass diese demnächst wegen Namensänderung neue Personalpapiere benötigen. Klappert dann die Anschriften ab und will als vermeintliche Amtsperson Ausweise zur Umschreibung einsammeln. Stellt im Gegenzug wertlose Empfangsbestätigungen aus.