Genfer Feuerwehr produzierte 118-Rap

  • vor 16 Jahren
Anfang 2007 ist die Telefonauskunft 111 in Rente gegangen. Neu beginnt die Nummer mit 18. Seither laufen beim Feuerwehr-Notruf 118 die Drähte heiss, weil sich viele verwählen. Gegen diesen Missstand machen nun die Städte Genf, Lausanne, Neuenburg und La Chaux-de-Fonds nun auf kreative Art und Weise mobil. Sie klären die Bevölkerung in einem Rap über das Risiko der Fehlanrufe auf.
Das Video zum Song haben die professionellen Feuerwehrleute der Westschweiz in Eigenregie produziert -- weder eine Werbeagentur noch eine Film-Produktionsgesellschaft waren involviert. Umso erstaunlicher das Ergebnis der 80-stündigen Dreharbeit: Der dreieinhalb Minuten dauernde Rapsong kann es locker mit vielen Hiphop-Songs aufnehmen, die den Sprung in die Charts schaffen. Auch punkto Bildsprache steht der Video-Clip den Werken der nationalen Hiphop-Matadoren in nichts nach.
Wenig erstaunlich, dass die Radiostationen der Westschweiz "118" rauf und runter spielen. Und auch in den Medien ist die Resonanz gross: Nicht nur die lokalen TV-Stationen, auch TSR und SF zeigten in Beiträgen bereits Ausschnitte aus dem Clip. In den Tageszeitungen der Westschweiz ist die einmalige Promoaktion für die Nummer 118 ebenfalls Thema.
Die Aufklärung, die der Feuerwehr Entlastung bringen soll, ist ein gutes Beispiel dafür, dass gelungene Kommunikation nicht viel kosten muss. Die Stationen spielen den Song, weil er gut ist. "Wir haben für das Video bloss 600 Franken bezahlt", sagt Feuerwehrkommandant Raymond Wicky auf Anfrage von "persoenlich.com". Die 80 Protagonisten aus der Feuerwehr haben das Video in ihrer Freizeit aufgenommen, die Hauptakteure nahmen für die Aufnahmen gar Ferien.