Putsch in der Türkei - Freibrief für Erdogan? | Quadriga
  • vor 8 Jahren
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Panzer an strategischen Punkten in Istanbul, Militärjets und Helikopter über Ankara, hunderte Tote. Doch der Militärputsch vom vergangenen Freitag scheiterte schnell. Nach dem Umsturzversuch greift der türkische Präsident Erdogan hart durch.
Bei massiven Verhaftungswellen werden tausende Staatsbedienstete suspendiert und festgesetzt. Darunter Mitglieder der Arme, der Polizei und der Justiz. Neben der Verhaftungswelle erwägt die türkische Regierung die Einführung der Todesstrafe. Dies würde das Aus für einen EU Beitritt bedeuten, betont die EU-Außenbeauftragte Mogherini. Doch nicht nur die EU drängt auf Einhaltung der demokratischen Prinzipien - auch als Nato-Mitglied müsse sich die Türkei daran halten, so US-Außenminister Kerry.

Putsch in der Türkei - Freibrief für Erdogan?

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Unsere Gäste:

Seyran Ateş - Rechtsanwältin und Autorin aus türkisch-kurdischem Elternhaus. Sie sagt: „Der Ausnahmezustand könnte der Türkei guttun. Die unglaublich vielen Festnahmen und Suspendierungen machen den Eindruck einer Hexenjagd.“

Fatih Zingal - Rechtsanwalt und stellvertretender Vorsitzender der Union Europäisch-Türkischer Demokraten. Er sagt: „Die Türken haben eindrucksvoll gezeigt, dass in einer Demokratie die Gewalt vom Volk ausgeht. Die Zivilcourage des türkischen Volkes verdient großen Respekt und Anerkennung."

Alan Posener - ist Autor bei der Zeitung Die Welt. Er meint: „Erdogan wird vom Westen keinen Freibrief erhalten, er darf aber auch nicht dämonisiert werden."
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