Proteste nach Jury-Entscheidung auch in anderen US-Städten
  • vor 9 Jahren
„Keine Gerechtigkeit, kein Frieden. So lange wir keine Gerechtigkeit bekommen, gibt es für euch keinen Frieden“, rufen die Menschen auf dieser Kundgebung in Los Angeles nach der Entscheidung der Jury im Fall Michael Brown. Mehrere hundert Menschen hatten sich an unterschiedlichen Orten in der Stadt versammelt.

Eine junge Teilnehmerin sagte: „Ich denke viele Menschen sind wie ich einfach sehr enttäuscht. Ich bin nicht schockiert, aber sehr, sehr enttäuscht und verletzt. Als afroamerikanische Frau und Mutter trifft mich die Entscheidung der Jury wirklich sehr.“ Und ein junger Mann ergänzt: „Ich habe nicht wirklich erwartet, dass das Urteil anders ausgeht. Ich meine, er war etwa so alt wie ich, ich bin jetzt 17. Wenn ich erschossen werden würde, wäre ich auch nicht sicher, ob es dann Gerechtigkeit gäbe. So sieht die Sache für uns aus.“

Proteste gab es auch in New York. Hier nahmen rund tausend Menschen an einem Marsch durch die Stadt teil. Sie zogen von Manhattan nach Brooklyn. Die Polizei musste vorübergehend drei Verkehrsbrücken der Stadt schließen.

„Ich habe so viele junge schwarze Freunde, die scheinbar jederzeit erschossen werden können“, sagte eine juge Studentin aus Brooklyn. „Einfach nur, weil man sich in der falschen Gegend bewegt und einen Kapuzenpulli trägt, reicht das in einigen Fällen bereits aus, um als Bedrohung verstanden zu werden. Das ist beängstigend für mich, weil das sind meine Freunde und sie sind ganz offensichtlich keine Bedrohung für irgendjemanden.“

Kundgebungen gab es nach der Entscheidung auch in anderen US-Großstädten wie Washington, Chicago, Seattle und Oakland. Anders als in Ferguson blieben die Proteste allerdings friedlich.
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