Ab in die Wolke: Cloud-Speicher statt Festplatte
  • vor 9 Jahren
Die Zukunft des Computerusers steht in den Wolken, sprichwörtlich. Cloud Computing erfreut sich immer größerer Beliebtheit, die Verknüpfung von Servern zu einem Netzwerk, das eine zentralisierte Datenspeicherung und Online-Zugriff auf Computer-Dienstleistungen oder Ressourcen ermöglicht. Auch Betriebssysteme speziell von Tablets oder Laptops werden zunehmend von der Festplatte in die Cloud verlegt.
Zum Beispiel die jüngste Chromebook-Generation von Google und Acer.
Der Experte Gianfranco Giardina erläutert.

“Das ist ein sogenanntes Chromebook, auf den ersten Blick ein ganz normales Notebook, auf dem man ein Betriebssystem wie Windows erwartet.
Dennoch hat das Betriebssystem nichts mit Windows zu tun, auch wenn es auf eine ähnliche Weise arbeitet. Der große Unterschied besteht darin, dass nahezu alle Interaktionen in der Cloud, im Internet stattfinden.

Der Computer hat einen kleinen internen Speicherplatz, um Daten vorübergehend zu speichern, wenn man gerade offline arbeitet, aber ansonsten geschieht fast alles im Browser, sobald man ans Netzwerk angeschlossen ist. Diese Art von Geräten bestätigen den Trend, den wir seit einiger Zeit erleben.

Noch vor einigen Jahren hatten wir auf unseren Computern unzählige Programme, eines für jeden Bedarf: zur Verbarbeitung von Texten, für Fotos und so weiter. Heute gibt es immer häufiger ein einziges Betriebssystem sowie Internet und Webbrowser. Auf diese Weise verwaltet man Inhalte und Dienste, die man in Echtzeit aus dem Netzwerk herunterlädt.”

Claudio Rocco, euronews: “Was sind die Vor- und Nachteile dieser Technologie?”

Gianfranco Giardina: “Sprechen wir zunächst über die Nachteile. Als Erstes muss man seine Arbeitsweise verändern, man kann zum Beispiel gewohnte Programme, die mit Windows oder Mac OS kompatibel sind, nicht mehr herunterladen, weil das Betriebssystem ein anderes ist.

Der Vorteil ist, dass man ein relativ billiges Gerät hat, das einfach zu bedienen ist und keine große interne Speicherplatte hat. Damit verfügt der Durchschnittsuser über nahezu alles, was er braucht.

In Zukunft werden wir eine ständige Online-Verbindung haben, wo immer wir sind. Breitband-Internet setzt immer mehr durch, wenn auch ein wenig lückenhaft in Europa. Dafür gibt es immer mehr Hotspots, die einen besseren Internetzugang ermöglichen. Da schon jetzt immer mehr Dienste in der Cloud angeboten werden, wird sich der PC künftig immer mehr in ein vernetztes Endgerät verwandeln.”

Ein wichtiger Problempunkt ist die Datensicherheit in der Cloud. Passwörter können von Hackern geknackt werden. Andererseits hat der virtuelle Datenspeicher den Vorteil, dass bei Diebstahl oder Verlust des Endgeräts die Daten in der Cloud nicht endgültig verloren sind: Einfach das nächste Gerät nehmen und weiter arbeiten!

Radfahrweg als Stromerzeuger

Von der virtuellen Wolke auf den ganz konkreten Asphalt. In den Niederlanden gibt es den ersten Fahrradweg mit eingebauten Solarzellen, der Strom erzeugt. SolaRoad heißt das System, die generierte Solarenergie soll für Straßenbeleuchtung oder Ampeln verwendet werden. Sogar für Elektroautos könnte der Solarradweg Strom erzeugen.

Die in den Radweg eingelassenen Solarmodule verfügen über eine durchsichtige Glasschicht mit rutschfestem Plastikbelag. In den fahrradfreundlichen Niederlanden eröffnet das ganz neue Zukunftsperspektiven.

Sten de Wit, SolaRoad: “Die Radwege gibt es bereits, wir müssen keine zusätzlichen Flächen schaffen. Die Umwelt wird nicht geschädigt, wir fügen einfach die Solarmodule in die bereits existierenden Radwege ein.”

Im Moment befindet sich die etwa 100 Meter lange Strecke in der Testphase.
In fünf Jahren könnte der Radweg ein kommerzielles Produkt sein.
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